Historie Feuerwehr Farnroda

Kamerad Armin Gössel hat eine ausführliche und informative PowerPoint-Präsentation über die Entstehung und Entwicklung unserer Feuerwehr gestaltet:


Wo der Talgrund des Erbstormes sich weitet und in das Hörseltal mündet, hatten einst die Herren von Vernrod eine Wasserburg. Von ihr zeugt heute nur noch der alte Turm, dessen Alter man nur vermuten kann. In ihrem Schutz entstand der Ort Farnroda.

 

Farnroda war im Laufe seiner Geschichte Sitz häufig wechselnder Adelsgeschlechter. Eines davon sei besonders hervorgehoben. Es sind dies die Burggrafen zu Kirchberg, Grafen zu Sayn und Wittgenstein, Herrn zu Farnroda.

 

Die Herren des Geschlechtes "zu Kirchberg" haben danach über Jahrhunderte die Herrschaft in und um Farnroda ausgeübt. Sie waren es auch, die das Farnrodaer Schloss erbauen ließen. Die Kirchbergs nahmen ihren Wohnsitz in Farnroda. Als Residenz der Adelsfamilie gewann Farnroda an Bedeutung. Es bekam eine eigene Gerichtsbarkeit und die Einwohnerzahl wuchs auf einige hundert Menschen an.

 

1920 brannten zwei Flügel des Schlosses ab, wurden aber im Barockstil wieder aufgebaut. Leider ist dieses Beispiel barocker Baukunst heute nach dem vorausgegangen Verfall vollständig abgerissen.

 

Nach dem Tode des Letzten der Kirchbergs im Jahre 1799 fiel die Herrschaft Farnrodas als erledigtes Lehen an das Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach zurück.

 

Die Menschen, die sich nicht von der kargen Landwirtschaft allein ernähren konnten, begannen in den nahegelegenen, in der Gründerzeit entstandenen Betriebe zu arbeiten. Nennenswert wären hierbei die Uhren & Maschinenfabrik der Gebrüder Thiel in Ruhla. Um die materielle Versorgung dieser Fabriken zu sichern, entstand auch 1880 ein Abzweig der Bahnstrecke Erfurt-Gotha-Eisenach von Wutha nach Ruhla. Sie hatte auch einen Haltepunkt in Farnroda. Diese Strecke existierte bis 1967. Da die Menschen vorwiegend in den Nachbarorten, wie Thal, Ruhla, Seebach und Wutha arbeiteten, erhielt sich der ursprüngliche dörfliche Charakter Farnrodas bis auf den heutigen Tag.

 

Im Jahr 1881 wurde durch Carl Alexander, Großherzog von Sachsen-Weimar-Eisenach, per Gesetz festgelget, dass jede Gemeinde eine Feuerwehr zu unterhalten hat.

Die Feuerwehr Farnroda wurde daraufhin 1883 als Pflichtfeuerwehr gegründet.

 

Die ersten feuerwehrtechnischen Geräte wurden im Jahre 1904 registriert. Der damalige Gerätewagen aus Holz mit einem Aufsatz der Feuerspritze "Jauck Spritze" aus dem Jahre 1904 kann bis heute in einem guterhaltenem Originalzustand bewundert werden. Die Feuerspritze wurde zum damaligen Zeitpunkt mit Pferden transportiert, man benötigte mindestens 4 Personen um Löschwasser befördern zu können.


Im Jahr 1912 wuchs die Mannschaft der Feuerwehr auf 38 Mitglieder an und es waren zwei Doppelkolbenspritzen vorhanden.

 

Durch das Reichsfeuerlöschgesetz von 1938 wurde die Feuerwehr der Polizei unterstellt (Feuerschutzpolizei).

 

Mit der Gründung der DDR wurde die Feuerwehr neu aufgestellt. Die Feuerwehrtechnik war veraltet und wurde durch Körperkraft zum Einsatzort gefahren.

Beim Schlosscheunenbrand 1950 musste auch die Doppelkolbenspritze mit eingesetzt werden.

1956 wurden auch die Feuerwehren wieder unter Aufsicht der Polizei gestellt.

Besondere Geräte standen der Feuerwehr am Anfang des 20 Jahrhunderts zur Verfügung. Unter anderem ein Tragkraftspritzenanhänger (TSA 8) der mit dem Traktor gezogen wurde und ein Pressluftatmer. Gegen Mitte des 20 Jahrhunderts wurde dann ein Robur Mannschaftswagen und ein Löschfahrzeug mit Anhänger (LF8) angeschafft. Diese Geräte wurden Anfang der 90iger Jahre durch ein Magirus Löschfahrzeug (LF 8/6) ersetzt, der uns noch heute treue Dienste leistet.

1958 wurde mit dem Bau des Feuerwehrgerätehaus begonnen. Da der Gemeinde wenig Geld zur Verfügung stand und möglich viel in Eigenleistung von den Kameraden gemacht werden sollte, zog sich der Bau bis 1968 hin.

1967 wurde Richtfest gefeiert und 1968 wurde das Gerätehaus dann eingeweiht. Es bestand aus einer Wohnung für den Gerätewart, Garage, Geräteraum, Raum für die Einsatzuniformen, Schulungsraum mit Theke und Küche. Auch eine Trockenvorrichtung zum trocknen der Schläuche wurde gebaut.

 

1971 gründete man für Kinder die Sparte "Junge Brandschutzhelfer", welche heute als "Jugendfeuerwehr" bezeichnet wird.

 

1980 wurde das Dach des Gerätehauses angehoben.

 

1981 bekam das Gerätehaus seinen Außenputz.

 

1984 errang die Feuerwehr den Titel "Vorbildliche Freiwillige Feuerwehr".

 

1988 wurde das Dach des Gerätehauses neu gedeckt.

 

1990 wurde der Feuerwehrverein neu gegründet und die Alters- und Ehrenabteilung ins Leben gerufen.

Im gleichen Jahr begann auch die Arbeit mit der Partnerfeuerwehr Wichmannshausen in Hessen.

 

1996 unser heutiges Löschfahrzeug LF8/6 wurde angeschafft.

Zur Verbesserung der Mobilität wurde in Eigenleistung ein B1000 eingestellt. Da dieses Fahrzeug sehr reparaturanfällig war, wurde wiederum in Eigenleistung ein T4 angschafft.

 

2002 Sanierung des Feuwehrgerätehauses. Die vorhandene Wohnung wurde zurückgebaut. Es entstanden getrennte Sanitärräume und ein Jugendfeuerwehrraum.

Die Trockenvorrichtung für Schläuche wurde abgeschafft.

 

2014 wurde von der Gemeinde ein neues Mannschaftstransportfahrzeug angeschafft unser heutiger MTW 19 (Mercedes Vito).

 

2015 25 Jahre Partnerschaft mit der Freiwilligen Feuerwehr Wichmannshausen.

 

2017 aus einem ausgedientem TSA wurde ein Anhänger für die technische Hilfeleistung in Eigenleistung umgebaut.

 

2018 Arbeiten am Gerätehaus. Nach massivem Wassereintritt in unsere Doppelgarage wurde das Dach neu versiegelt und die Fassade frisch gestrichen. Die Balken der Überdachung wurden gestrichen und der Fußboden der Garage erneuert.

Außerdem wurde durch Kamerad Hanke der Schriftzug Farnroda auf die durch die Gemeinde neu beschafften Helme aufgebracht.

Ab September 2018 wurde in die bestehende Jugendfeuerwehr die Bambiniwehr eingegliedert. Es können nun auch Kinder ab 6 Jahren in der Feuerwehr aufgenommen werden.